18. August 2024

Wer bist Du?

(Eigenes Photo: Berlin 2023, Heimweg zum Kater Filou nach Arbeit am Empfang von 50Hertz

Ja.
Wer bist Du?
Das ist oft die Frage.
Wer bist Du?
Ohne Deinen Beruf.
Wer bist Du, wenn Du einfach nur DU bist?

Das auf dem Photo, das bin so sehr ICH.
Das war genau vor einem Jahr.
Auch damals passte ich auf Kater Filou auf.
Tagsüber arbeitete ich am Empfang bei 50Hertz.
Als ich nach Hause fahren wollte, regnete es in Strömen.
Und dann kreierte mir eine Kollegin in nur 5 Minuten dieses phantastische Mülltütengewand.
Wir hatten so viel Spaß.
Und dann hatte ich solche Lust auf diese Milka-Schokolade.
Die kaufte ich mir dann im "Penny", riss sie draußen gleich auf und hab sie einfach so gegessen.
Auf dem Fahrrad.
Im Regen.
Auf dem Heimweg zu Filou.
In Berlin.
Ich habe den Regen und alles daran genossen.
Und ich fühlte mich so wohl in meinem einzigartigen Gewand!

Wer bist Du, wenn niemand hinschaut?


Practitioner: Tag 3

Tag 3 ist immer mein Lieblingstag!
Ich liebe am Abend die Trance "Die Höhle der Veränderung" so sehr.
Und tagsüber, wenn es um das Phänomen der Sprache/Kommunikation und deren Missverständnisse geht.
Was setze ich bei einer Unterhaltung dem anderen gegenüber voraus?
Worüber spreche ich überhaupt?
Was ist die "Überschrift" der Unterhaltung?
Morgens sind die ersten 1,5 Stunden immer Fragestunde.
Die Teilnehmer bekommen das Mikrofon und Chris beantwortet die gestellten Fragen.
Wir lachen in diesem Workshop viel, ja.
Und trotzdem/deshalb (?) lernen wir dort so unglaublich viel.
Chris ist auch viel detaillierter geworden.
Und jeden Tag verstehe ich wieder mehr von dem, wo ich dachte, ich hätte es längst verstanden.
Was in diesem Raum im Fontane-Haus mit den Menschen geschieht - entwicklungstechnisch, ist jedes Mal unglaublich!
Leider wird NLP nicht in allen Schulen gelehrt.
Es gibt verschiedenste Ansätze, diese Prozessarbeit vereinzelt in Schulen einzubringen.
Doch das ist lediglich ein Tropfen auf den heißen Stein.
Aber immerhin.
Viele sind dran, das zu ändern.
Zum Glück!

Wir lernen in den Schulen - in MEINER Weilt - zum Teil so viel Blödsinn, warum lernen wir dort nicht, wie man verbal und non-verbal kommuniziert?
Sowas wird weggelassen!
Wie verantwortungslos von Vater Staat!

Heute hatte ich wieder viele spannende und auch lustige Gespräche.
In der Pause hatten wir eine Frauenrunde, in dem wir uns - im übertragenen Sinne - von Bremsbacken über Arschbacken unterhalten haben.
Tat DAS gut!


Es ist wirklich verblüffend, wie das Essen während des Practitioners momentan eine sehr untergeordnete Rolle spielt bei mir.
Ich habe immer etwas Körnerbrot dabei, Humus und einen veganen Proteinriegel.
Außerdem was zu trinken.
Mein Bäuchlein ist schon sehr zurückgegangen, seit ich in Berlin bin.
Fermentiertes esse ich jeden Abend - meine Bowl.

Vorhin in der Badewanne ist mir übrigens eingefallen, wie ich die Geschichte meines Buches aufziehe.
Wo die Geschichten ungefähr spielen sollen und was das Ziel sein soll.
Plötzlich war alles soooo klar!!

Und jetzt ist Zapfenstreich.
Morgen ist wieder ein Arbeitstag.
Homeoffice.

Herzliche Grüße und gute Nacht :-)
Deine Yvonne.

von Yvonne Roth 15. September 2024
(Photo von Pixabay, bearbeitet mit Seed) In den vergangenen Tagen habe ich zwar nicht gepostet, aber jeden Tag geschrieben. Warum nicht gepostet? Weil es zu sehr ungelegte Eier waren. Nun ist es Fakt: Ich bin umgezogen. Mein neuer Wohnsitz: Cappel. Bei Öhringen. Im Hohenlohekreis. In meiner Heimat. Der Grund? Private Gründe. I In den vergangenen Tagen konnten ich über nichts schreiben, das nicht mit dem Umzug zu tun gehabt hätte. Ich habe innerhalb meines 2-wöchigen Urlaubs - mal wieder - mein komplettes Leben geändert. Schön ist, dass mein momentaner Arbeitgeber mitspielt und ich weiterhin im Homeoffice arbeiten darf. Dafür bin ich sehr, sehr dankbar! Dankbar bin ich auch den vielen Menschen, die mir bei dieser Aktion hier geholfen haben. Daran sind so viele beteiligt. Einfach unglaublich, wie das alles gepasst hat! Sogar Internet hatte ich innerhalb von 10 Minuten (!) geregelt und hatte innerhalb eines Tages (!!!) Internet. Die Freundin, die mich am längsten kennt in meinem Leben, hat mich am Freitag den 13. (Glückstag!) ins Auto gepackt und ist mit mir Elektrogeräte kaufen gegangen (Yvonne, ich hab ne Stunde Zeit. Überleg Dir, was Du brauchst.). Von der Kaffeemaschine bis zum Staubsauger bin ich nun versorgt. Als wir wieder zurückfahren wollten, sagte ich: "Ich brauch noch Internet." Sie: "Ich hol Dich am Eingang des Einkaufszentrums in 20 Minuten wieder ab." Sprach's, hielt an und da überquerte ich schon die Ampel und war 2 Minuten später im "Ö". Ich spazierte in den Telekom-Laden, wartete 8 Minuten, da beide Berater belegt waren. Dann war einer frei. Ich: "Schaffen wir Internet in 10 Minuten?" Er: "Wir versuchen es." Und: Es klappte! Meine Freundin wartete draußen: "Und? Hast Du's?" Ich: "Ja. Wird morgen freigeschaltet." Perfekt. Es hat alles funktioniert. Router angeschlossen und was man noch so braucht. Fertig. Das passt gut, denn am Montag geht für mich die Arbeit wieder los. Ich freu mich riesig! Es ist wie bei Dumbo: Ich brauchte keinen Urlaub bei Oma Duck auf dem Bauernhof. Ich brauchte Abwechslung. Und die hatte ich bei unserem Hof zur Genüge - und die nächsten Jahre täglich :-) Ach so: Heute bin ich im Airbnb endgültig ausgezogen. Ich hatte noch ein paar Sachen dort. Und ich war zum Indischessen eingeladen. Schreiben Ich denke, auch dieses Mal war für Dich einiges dabei, oder? Schreiben geht nicht immer. Manchmal ist es zu nah. Zu aktuell. Zu ... ZU. Und - das hat mir mal einer der Partner eines schwulen Pärchens gesagt, die ich auf Grand Canaria kennengelernt hatte: "Wenn etwas ZU "zu" ist, dann sollte man es lassen." In diesem Sinne: Es ging nicht anders. Ich hätte gerne berichtet, aber es ging nicht. Mein Gefühl hat mir gesagt, dass es nicht passt. Passt!! Total. Diese Woche habe ich vor, für meine Biografie dasselbe zu tun, wie ich meinen Coachees es rate: Ich schreibe ein Exposé :-) Ich wünsche eine gute Nacht und einen erholsamen Schlaf! Deine Yvonne.
von Yvonne Roth 11. September 2024
(Eigenes Photo: Oberhalb des Hofes meiner Familie) Heute Morgen habe ich wieder mit der Vermieterin gefrühstückt. Es war - wie jedes Mal - sehr interessant. Was sie alles erlebt und gelernt hat in ihrem Leben ... Ich bin damals weggegangen, um zu lernen. Sie ist geblieben. Bis heute. Eine wirklich tolle Frau! Was wieder beweist: The map is not the territory ... Nach dem Frühstück hab ich meinen Blog-Artikel geschrieben und publiziert. Und dann haben wir einen "Familienausflug" gemacht und sind mit 2 Autos nach Pfedelbach gefahren zu unserer Patentante. Sie hat ein Rahmenstudio mit Schreibwaren. Dort war die Hölle los! Ich sag nur: Schulanfang! Und unsere Tante bindet auch die Bücher der Kinder ein. Leider zum letzten Mal, da sie den Laden verkaufen 🙂‍↕️ Das, was ICH brauchte, hatte sie allerdings leider nicht: eine Verpackung für Ordner. Meine Nichte und ich waren danach noch in der Buchhandlung in Öhringen. Und die wiederum schickten uns zur Post. Dort gab es diese Schachteln dann 🙂👍 Nun können die Quittungen endlich den Weg zum Steuerberater antreten. Als wir heimkamen, war es schon fast 18 Uhr. Zeit für ein für mich sehr wichtiges Treffen. Ich werde die Tage darüber berichten .. Gerne würde ich HEUTE schon darüber berichten. Aber wie gesagt: Oft kann man retrospektiv (im Nachgang) erst über gewisse Dinge erzählen. Über gelegte Eier 🙂 Ich habe noch mit meinem Bruder und seiner Familie zu Abend gegessen. Dann hat mich mein Dad ins Airbnb gefahren. Und dort habe ich gerade bemerkt, dass die Ordnerkartons noch im Lada liegen ... Schreiben Womöglich lesen meinen Blog nur fünf Leute. Vielleicht sogar sechs. Man weiß ja nie. Doch die Welt hat durch meinen Blogeintrag wieder ein paar Worte mehr, und das ist manchmal alles, was zählt. Und ich bin selbst unglaublich stolz darauf, es durchzuziehen, wirklich JEDEN Tag zu schreiben. Es ist eine große Herausforderung. Und doch ist es sehr, sehr spannend für mich, was jeden Tag dabei herauskommt. Einen ereignisreichen Tag wünsche ich Dir - wo immer Du auch bist. Deine Yvonne.
von Yvonne Roth 10. September 2024
(Bild von Pixabay: Plus mit Snapseed "Steuern" eingefügt) Endlich hat mich die Muse geküsst und hat mir ins Ohr geflüstert: 'Süße ... Heute ist der perfekte "Steuertag"!' Recht hatte sie - die Muse🙂 Ich habe einen dicken, fetten Ordner mit Quittungen sortiert - und bin mega stolz. Meine Homöopathin meinte vor Jahren mal: Genieße doch die Steuer. Und küsse jeden Beleg. Denn jeder dieser Belege hat Dir eine neue Erfahrung beschert. Recht hat sie! Ich küsse zwar nicht jeden Beleg, denke aber gerne an die jeweiligen Begegnungen zurück - und bin sehr dankbar dafür. Wenn ich Steuern mache, mache ich nicht nur Steuern. Sondern ich lösche Spam aus meinen Accounts. Ich bezahle Rechnungen. Ich erledige sonstiges, wo ich bisher drumherumschlawänzelt bin. Es ist ein sehr "reinigender" Prozess. Und das geht nicht immer (Glaubenssatz ...?) Dabei habe ich u. a. den Film "Der lange Weg" (Whoopi Goldberg) geschaut. Sehr zu empfehlen! Emotional. Und aktueller als je zuvor ... Gestern Abend habe ich mit meiner Airbnb-Vermieterin und ihrem Lebenspartner Billiard gespielt. Beide 70+ und richtig gut drauf! Haben Joplin, Johnny Cash, Grease, ... gehört! Es war ein sehr, sehr bunter und verrückter, toller Abend 🙂 Meine Steuern sind nun jedenfalls ready. Noch verschicken und Haken dran - und dann stehen auch schon die nächsten an. Nach den Steuern ist vor den Steuern 😂 Danach war ich echt entspannt. Abends habe ich mit Chris Mulzer's Trancereihe "Unheilbare Gesundheit" weitergemacht. Ich kann diese Produktion (und alle anderen von ihm) nur jedem empfehlen. Mir tun sie seeeeehr gut 🙂 Schreiben Nachts - als ich schon fast geschlafen habe - kamen mir richtig gute Gedanken für mein Buch. Mit der Hand habe ich im Dunkeln vorsichtig nach meinem Handy getastet, dieses entsperrt, den "Record"-Knopf gedrückt und draufgesprochen. Ach. Die Steuerunterlagen sind übrigens ein optimaler Pool an biografischen Dokumenten! Ich klebe JEDEN Beleg ein. Nehme vorher auch JEDEN Beleg mit. Warum? Um Geschichten wiederzufinden und um mich zu erinnern. Um zu rekonstruieren. Photos auch. Whatsappen. Memos an andere - oder an mich selbst (geht auch!) ... Was fällt Dir sonst noch ein, um Deine Biografie zu rekonstruieren? Bis später oder Morgen :-) Deine Yvonne.
von Yvonne Roth 8. September 2024
(Eigenes Photo: Heißluftballon beim Spielen mit meiner Nichte entdeckt) Heute Morgen habe ich meinen Blog-Artikel von gestern versucht, fertigzustellen und hochzuladen. Das hat irgendwie nicht so richtig geklappt. Jetzt fahren wir von einem Besuch zurück zum Hof. Es regnet wie blöd und es ist 17 Uhr. Sonntag. Mein Dad fährt. Oma sitzt neben ihm. Ich hinten. Auf der Hinfahrt haben sich die Wolken schon zugezogen. Ich bin müde. Brauche Me-Time. Viel davon. Manchmal mehr und manchmal weniger. Doch ich brauche Rückzugsmöglichkeiten. Die gibt es auf einem Bauernhof kaum. Alles dreht sich um den Hof. Und wenn ich ALLES sage, meine ich ALLES! Das Leben wird von den Jahreszeiten bestimmt. Und von den Tieren. Von den Pflanzen. Von den Behörden. Und von den Menschen um einen herum. Wenn ich zu lange direkt bestrahlt werde, bin ich wieder mittendrin. Das ist einerseits sehr schön. Und andererseits weiß ich irgendwann nicht mehr, wer ICH eigentlich bin. Welches von den vielen MEINE Gedanken - und Energien - sind. Deshalb war früher auch schon das Schreiben für mich eine Möglichkeit, dem ganzen Getümmel wenigstens ein kleines bisschen zu entkommen - und mich wieder innerlich zu sortieren. Ich habe es geliebt - und liebe es immer noch, eine neue Seite in meinem Tagebuch umzublättern.und diesem mitzuteilen, wie es mir heute ergangen ist. Nur ist es heute ein neuer Blog-Eintrag oder eine neue Datei. Dabei lag ich - wie auch heutzutage oft - auf meinem Bett. An dieser Stelle würde ich gerne mehr erzählen. Doch ich bin mir nicht sicher, ob das zum jetzigen Zeitpunkt so klug wäte ... 😉 Wenn ich mir nicht sicher bin, ob ich (über) etwas schreiben soll, oder nicht, gibt es für mich 2 Möglichkeiten: Ich lasse es sein. Ich mache es TROTZDEM. Trotz, dass ich Angst vor den Folgen habe, die es vermutlich nur in meinem Kopf gibt. Warum schreibe ich überhaupt über mein Leben? Mir selbst haben Biografien immer schon sehr geholfen. Wie lebten (andere) Schriftsteller? Wie haben sie IHR Hobby damals zum Beruf und auf den Weg gebracht? Die Biografie anderer Menschen gab mir Kraft. Neue Impulse. Und oft vor allem das Gefühl, dass "ich es auch schaffen kann". Egal was. Was ich will. Was ich träume. Woran ich glaube. Das ist nicht einfach, wenn man aus einem Ort mit - heute!! - ca. 1.500 Einwohnern kommt. Ich hatte das Glück, in der Realschule visionäre Lehrer gehabt zu haben. Lehrer, die ihre Träume nicht nur umgesetzt und gelebt, sondern diesen Spirit auch an ihre Schüler weitergegeben haben. Und auch deren Leben hat mich begeistert. Ich liebe Geschichten. Echte Geschichten Geschichten von echten Menschen. Und deshalb möchte ich auch gerne über mich schreiben - und so gut es geht, authentisch. Ohne meinen Mitmenschen all zu sehr "ans Bein zu pinkeln". Schon sehr früh habe ich mir meinen Freiraum genommen. Vor allem das Zeitungenaustragen war für mich eine sehr gute Möglichkeit, mit meinen Gedanken alleine zu sein. Ich war in der 7. Klasse, als ich damit begonnen habe. Und ich habe das bis zu meinem 20. Lebensjahr (sprich: bis NACH meiner Ausbildung) jede Woche durchgezogen. Jeden Mittwoch trug ich das Wochenblatt aus. Zuerst in GANZ Cappel. Dann teilten mein Bruder und ich uns den Job Meine Mum brachte immer wieder irgendwoher noch irgendwelche Werbeblättchen, wofür wir für dieses einmalige Laufen zusätzlich bezahlt wurden. Wenn ich mittwochs von der Schule kam, nahm ich die 200 Zeitungen, die schon in Stapeln bereit lagen, schnitt die Stapel auf und packte die Werbezettel in das Wochenblatt. Manchmal half mir meine Mum auch. Für mich gehörte das Einlegen der Werbeblätter bereits zum Austragen dazu. Und ich tat es langsam. Vieles, was ich mag, mache ich langsam bzw. in MEINEM Tempo. Es muss sich gut anfühlen. Schließlich liebe ich es ... Es ist für mich wie Meditation. So auch das Schreiben. Ein Rabe krächzt in der heutigen Realität. Ich sitze auf der Veranda meines Airbnbs, lese Terry Pratchett und habe gerade fertiggefrühstückt. Es ist sehr warm, 11h34, der Wind bewegt den Baum rechts von der Veranda - in der vermutlich auch das Krächzen kommt. Jetzt wohne ich im Airbnb, das sich dort befindet, wo ich damals Zeitungen ausgetragen habe und wo ich in den Kindergarten gegangen bin. Als ich (jetzt schreibe ich besser "gestern", da sonst zu verwirrend) bei der Lebensgefährtin meines Bruders saß, besprachen wir kurz den Tagesablauf. Meine kleine Nichte und ich kreierten aus Spitzerresten und Stiften ein Bild. Danach nahm ich sie mit zum Einkaufen. Ich wollte ein neues Rezept versuchen für die kleine Geburtstagsfeier meines Bruders am Abend. Kartoffeln gefüllt mit Zwiebeln, Petersilie, Ei und mit Käse überbacken. Den Schinken habe ich weggelassen. Es gab schließlich noch Würste und Steaks über dem Lagerfeier bei deren Grillhütte. Meine kleine Nichte und ich sind dann zusammen einkaufen gegangen. Ich habe auch noch Frühstückssachen für mich gekauft. Und die Zutaten für mein Rezept mit den gefüllten Kartoffeln. Die Sachen fürs Frühstück fuhren wir gleich zusammen ins Airbnb. Leider hatte ich meinen Haustürschlüssel in meiner Tasche - und die stand auf dem Hof. War ja auch ne Blitzidee mit dem Airbnb. Doch meine Airbnb-Vermieterin war zu Hause und ließ uns rein. Meine Nichte und die Vermieterin freundeten sich kurz an und ich zeigte meiner Nichte mein Reich, wo ich nun schon eine Woche wohne und packte alle Frühstückseinkäufe in meinen Kühlschrank. Danach fuhren wir wieder durch Cappel. Vorbei an der Volks- und Raiffeisenbank, die es künftig nicht mehr gibt, sondern anstatt dessen ein Fitnessstudio. Schön. Gestern war es zum Glück sehr laues Wetter. Mein Neffe rief mich irgendwann an, dass der Apfelsaft fertig sei. Ich könne hochkommen zum Ausladen helfen. Er stand oben vor der Haustüre. Mit dem Radlader. Und vorne dran die zweite Fuhre Apfelsaft. Abgepackt in 5 und 10l-Kartons. "Tante, gell, wäre besser, wir hätten jetzt Winter?" Und ob. Der Apfelsaft war s**heiß! Und als ich nach der Geburtstagsfeier die Treppe heraufkam, fühlte ich mich kurz wie in der Sauna - oder zumindest wie im Dampfbad ... 600 l warmer Apfelsaft gestapelt im Flur 🙂 So. Ich hoffe, das war jetzt nicht ZU verwirrend. Zwei Tage in einem Blog-Artikel. Meine kleine Nichte und ich hatten gestern eine schöne Us-Time zusammen. Auf der Schaukel. Bei meinem Bruder im Garten gibt es so eine Tolle "Tellerschaukel", in die man sich auch als Erwachsener reinlegen kann. Sie schaukelte auf der kleinen Schaukel und ich lag in der Schaukel. Da meinte sie: "Schau mal! Da oben!!" Das, was wir dann sahen, ist das heutige/gestrige Blog-Artikel-Photo 🙂 Schreiben Ich denke, die heutigen Infos über das Schreiben habe ich heute zur Genüge in den Text mit eingebaut. Ich wünsche Dir einen schönen Wochenendausklang. Für mich das Tollste, was passieren konnte: endlich Regen!! Tschüss. Bis morgen. Deine Yvonne.
von Yvonne Roth 7. September 2024
(Eigenes Photo: Mit Freunden bei uns beim Äpfelzusammenlesen) Ich bin erschöpft. Auf meinem Körper befinden sich eine handvoll Mückenstiche. Meine Schienbeine sind in Mitleidenschaft gezogen, weil 2x ich gegen die Schaufelzangen des Radladers gelaufen bin. Meinen Oberschenkel ziert ein bunter blauer Fleck vom Apfelbaumschüttler, der sich vom Ast des Baumes ohne mein Wissen gelöst während ich daran gezogen hatte ... Mit dem Fuß bin ich umgeknickt, weil ich doof gelaufen bin beim Apfelkisten-zur-Haustür-tragen. Mein Kopf ist rot wie eine Tomate. Ich hab geschwitzt, als hätte ich ein Bärenfell im Sommer getragen. Der Schweiß lief mir fast unaufhörlich nicht nur übers Gesicht, sondern auch in die Augen. ... Aber ... Ich echt bin happy! Ich bin mega glücklich!! Ich war heute mal wieder genau da, wo ich SEIN WOLLTE. Liebe Freunde aus Karlsruhe kamen auch, um uns beim Äpfelzusammenlesen zu helfen. Wir haben mit ihnen zusammen 2 unserer Kisten voll gemacht. Da passen schon einige Eimer voll mit gesammelten Äpfeln rein. Das Grundstück, auf dem die Apfelbäume stehen, liegt am Hang. Oberhalb des früheren Landesgartenschau(Laga)geländes. Das Grundstück befindet sich oberhalb der Imkerei mit Restaurant, das nach der Laga geblieben ist und abends ab 17 Uhr geöffnet hat. Ich will dort schon lange mal hin und was trinken mit Freunden. Es kam nur immer was dazwischen. Wird noch wahr werden. Ich glaub dran. Um 17 Uhr haben wir uns nicht vom Acker, sondern von der Wiese gemacht 🙂 Pizza hab ich für alle bestellt. Wir saßen allesamt draußen auf der - frischgejäteten - Terrasse. Die Freunde hatten ihren fast kalbgroßen Hund dabei. Ein schlankes Tier mit langer Schnauze. Struppiges Fell, das nie schmutzig wird. Süß ist der. Nach dem Pizzaessen verabschiedeten wir uns, und die ganze Familie machte sich wieder auf den Weg nach Karlsruhe. Danach hieß es für uns noch 2 Stunden Äpfel zusammenlesen. Wir waren zu viert. Und es hat irre Spaß gemacht. Mein Dad hat mich dann noch ins Airbnb gefahren. Schreiben Wenn Dir nix einfällt, kein "größeres Thema", dann schreib doch einfach darüber, was Du den Tag über gemacht hast. Ich wette, wenn Du irgendwann wieder auf diesen Text schaust, finden sich die Themen ganz bestimmt. Außerdem ist es - meines Erachtens - sinnvoll, den eigenen Text auch mal einige Zeit "liegenzulassen". Glaub mir: Oft wird Text nach längerem Liegenlassen besser. Schon einige Male ist es mir passiert, dass ich erstaunt war über meine Texte. Ich hab sie durchgelesen und mich gefragt: Hab ICH das geschrieben? Oder wo kommt das her? Durch das regelmäßige Schreiben fallen mir auch Eigenheiten auf, die ich nicht nur von MIR kenne, sondern von meinen Eltern übernommen habe. Vor allem jetzt, wo ich viel Zeit auf unserem Hof verbringe. Verhaltensweisen. Glaubenssätze. Familienmuster. Das Spannende: Ich betrachte vieles nun ganz anders. Es "tut" mir nichts mehr. Im Gegenteil. Ich kann diese Dinge für mich SEIN lassen - mit einem liebevollen Lächeln. Und ich merke: Der Apfel fällt eben meist nicht weit vom Stamm. Man darf ihn nur aufheben, betrachten - und gerne auch genießen :-) Ich wünsche Dir einen wunder-vollen Tag 🌞 Deine Yvonne.
von Yvonne Roth 6. September 2024
(Eigenes Photo: Haller Straße, Hauptstraße durch Cappel; momentan wohne ich rechts davon im Airbnb; der Hof meiner Eltern ist links davon.) Manchmal ist es nicht einfach (für mich), über gewisse Dinge zu schreiben. Dann kann man sich (ich mich) von diesen Dingen auch etwas distanzieren - mit Worten. Wir tun das oft. Und zwar meist in Bezug auf unsere Gefühle. Und nicht selten dissoziieren (von weiter entfernt betrachten) wir uns eher bei positiven Gefühlen (dämlich, nicht wahr?). In den negativen suhlen wir uns dann des Öfteren hingegen sehr gern. In anderen Kreisen nennt man das - in übertragenem Sinne - auch sado maso - oder kurz SM. Warum mache ICH mir Sorgen, wenn jemand, der mir nahe steht, etwas kompensiert, das - wirklich - sehr, sehr schlimm (nicht nur für ihn, sondern für ALLE Beteiligten) ist? Ich denke, derjenige hat dafür die Konsequenzen zu tragen. Nicht ICH. Und gleichzeitig stimmt das auch wieder nicht. Viele Menschen glauben, was sie tun, gehe nur SIE alleine etwas an. Doch das ist in den meisten Fällen eben nicht so. Nehmen wir mal an, jemand möchte schnell zu einem lieben Menschen gelangen, der ... sehr krank ist. Mit dem Auto. Und dadurch, dass er krank vor Sorge ist, passiert etwas, das hätte verhindert werden können. Er muss noch nicht mal Schuld gewesen sein. Wie reagiert man darauf? Muss ich handeln, damit zukünftig nicht noch mehr passiert? Inwiefern ist jemand in so einem Zustand (der Situation), der vermutlich noch viel länger anhalten wird, für das, was er tut, verantwortlich? Und natürlich geht das dann ALLE im Umfeld etwas an. Verletzt sich derjenige, ist das psychisch für ALLE Beteiligten schlimm. Dann ist das Auto evtl. kaputt. Andere müssen sich darum kümmern. Es kostet Geld, Zeit, innere Kraft, ... Die Person, zu der derjenige wollte, macht sich noch mehr Sorgen ... Und dann die größte Sorge: Wie bringt man demjenigen dann bei, vielleicht sich zu überlegen, ob das Bus- und/oder Bahnfahren in dieser Situation nicht doch die bessere Alternative wäre - oder doch mal andere hinters (eigene ...) Steuer zu lassen?!? Schreiben Ich denke, das Thema Schreiben habe ich in diesem Fall oben bereits abgehandelt ... 🙂 Dissoziiertes Schreiben. Auf der Metaebene. Unkonkret und allgemein. Nimm z. B. einen Songtext. Oft geht es da um Themen, die für viele Situationen gelten (können). Die Texte lassen oft Interpretationsspielraum zu. Ist es nur ein Gedanke? Oder ist das wirklich so passiert, was da besungen wird? Und trotz der Ungenauigkeit (deswegen) fühlen sich viel mehr Menschen angesprochen und hören den jeweiligen Song zu einer entsprechenden Situation in ihrem Leben. Auch interessant: Klassische Musik (auch nicht jede!) bietet eine gewisse Gefühlsneutralität - falls es dies überhaupt wirklich gibt. Oder anders formuliert: beruhigt. Vielleicht nicht gerade Wagner. Aber der Johann oder Mozart könnte da eine gute Wahl sein ... Möchte man jedoch genau eine gewisse Emotion hervorrufen, sodass der Leser (Text) bzw. Hörende (Song) wirklich 1:1 mit dem Kreieren den in ein und demselben Film ist (wahrscheinlich nicht ganz 1:1, weil jeder Mensch seinen eigenen Film im Kopf hat), funktioniert das assoziiert, be schreibt man die Situation möglichst farben- und detailreich. Gespickt mit vielen Emotionen. Es ist heute schon wieder Morgen (nächster Tag). Meinem Unterbewusstsein habe ich heute Nacht aufgegeben, wie ich das heutige Thema am besten verpacke. Ist ganz gut geworden, wie ich meine 🙂 Und ich mache mich nun gleich los - zum Hof meiner Familie. Freunde aus Karlsruhe kommen heute zu uns, um uns beim Äpfelzusammenlesen zu helfen, worauf und worüber ich mich sehr freue. Hab nen tollen Tag :-) Bis nachher oder Morgen zum Tag davor. Ist gerade so. Mein Flow hat sich geändert. Bin momentan so müde von der ungewohnten Tätigkeit, dass ich wie ein Stein am Abend ins Bett falle. Tut gut :-) Deine Yvonne.
von Yvonne Roth 5. September 2024
(Eigenes Photo: Oberhalb des Bauernhofs meiner Familie) Für mich war heute ein sehr, sehr schöner Tag. Gefrühstückt habe ich bei und mit meiner Airbnb-Vermieterin. Und wir hatten unglaublich spannende Gesprächsthemen. Außerdem habe ich etwas zu berichtigen: SIE arbeitete als Kunstlehrerin. Nicht MEINE Lehrerin damals. Bei meiner Lehrerin in der Realschule in Öhringen hatten wir Deutsch, Gemeinschaftskunde und Geschichte. Ich finde es so spannend, was Menschen im Laufe ihres Lebens alles so machen. Es ist vor allem spannend, dass wir uns in DIESER Lebensphase kennenlernen. Sie ist 70 Jahre jung und hat so viele Geschichten. Und sie ist der lebende Beweis, was man in diesem Alter noch so alles auf die Beine stellen kann. Es kommt für mich auch nicht darauf an, was jemand über 70 kräftemäßig noch alles stämmen kann. Heute kam ich diesbezüglich ebenfalls sehr an meine Grenzen. Und zwar kurz bevor wir mit dem Siloabdecken auf dem Hof meiner Familie fertig waren. Ich bin nun knapp 50 und merke, dass ich keine 15, keine 35 und auch keine 40 mehr bin. Früher hätte ich das alles locker weggesteckt. Andererseits fordert mich diese körperliche Arbeit gerade sehr - in positiver Hinsicht. Es macht mir sogar unglaublich viel Spaß. Und sie holt mich aus meiner Lethargie, die sich mit den Jahren so eingeschlichen hat. Ich habe auch wieder mit dem Bauchmuskeltraining begonnen. Die ersten beiden Male waren fast unüberwindbar. Das 3. Mal gestern ging es schon viel einfacher. Ist wie mit jeder neuen Gewohnheit. Anscheinend ist eine neue Gewohnheit nach so 20x tun Teil meines (und auch Deines) Lebens. Wir werden sehen. Bestes Beispiel: Dieser Blog. Seit dem 31.07.2024 schreibe ich jeden Tag. Text und Bild. Und es macht mir super viel Freude! Es gibt mir sehr viel Halt. Eine eigene Ordnung. Das Gefühl, "etwas geschafft" zu haben. Ein riesiges Erfolgserlebnis. Es ist 3h28. Ich kann nicht schlafen, weil ich vorhin von Taschenlampenlicht und einem Pfiff geweckt wurde. Ich habe die Hauschefin UND den Hund (!) geweckt. Keine Ahnung, was da draußen los war. Hund und Hauschefin haben niemanden gesehen und nichts Unnormales bemerkt. Jedenfalls schlafe ich jetzt mit geschlossenem Fenster - u nd die Nachttischlampe ist an. Meine Nichte und ich haben noch einen kleinen Spaziergang zum ALDI gemacht, nachdem wir etwas gegessen hatten. Ich habe ihr kurz meine Airbnb-Wohnung gezeigt und wir saßen noch ein bisschen auf der Veranda und haben Mühle gespielt Danach habe ich sie noch die Hälfte des Wegs begleitet und bin dann in die Wohnung zurück. Schreiben Schreiben passiert bei mir automatisch. Zur Zeit merke ich, dass es bei mir nicht an Input mangelt. Was mich zur Zeit eher umtreibt, ist die Frage, wie ich die einzelnen Textbausteinen zu einem sinnvollen und bestenfalls spannenden Ganzem zusammenbaue. Auch wenn ich aktiv gerade mit diesem Blogtext beschäftigt bin, passiert parallel trotzdem etwas in Bezug auf mein Buch, das ich schreibe. Das ist nicht einfach zu erklären, wie sich all das in meinem Kopf sortiert. Doch genau das passiert gerade. Jetzt höre ich draußen wieder Geräusche ... Oh Mann ... Ich bin echt ein Schisser ...
von Yvonne Roth 4. September 2024
(Eigene Photos: Gestern beim Heimlaufen durch Cappel und heute Morgen beim Fertigschreiben des Blogartikels auf der Veranda des Airbnbs) Über die Sache, um die es eigentlich geht, bin ich im Moment (noch) nicht in der Lage, zu schreiben. Ich kann nur so viel sagen: Heute war ein – für mich – sehr angenehmer Tag. Für mich war es ein Tag, um einen sehr besonderen Menschen zu besuchen. Mit meinem Dad war ich unterwegs. Wir aßen vorher noch etwas zu Mittag. Mein Dad wünschte sich ein Big Mac-Menü bei McDonalds 😊 Wir gingen also in Öhringen zum Maces. Wir überlegten, ob wir durch den Drive fahren sollten. Für meinen Dad wäre das einfacher, meinte er. Da drin würden eh nur Automaten stehen, die er nicht bedienen könne. Ich überlegte laut: Im Auto essen zu zweit … Dad, gemütlich geht anders. Also beschlossen wir, reinzugehen. Und wir setzten uns der Challenge zu zweit aus. Ich hatte erst ein einziges Mal (auf dem Stuttgarter Flughafen) etwas über diese Automaten bestellt – und finde es … furchtbar. Für mich zählt immer noch der Mensch. Wir überlegten gemeinsam, wie alles funktionieren könnte. Und wir bekamen es auch hin! Wir mussten zwar ca. 4x auf denselben Button drücken, bis das Display „wusste“, was wir wollten, aber irgendwann (nach gefühlt 10 min) hatten wir dann tatsächlich die Bestellung abgeschickt. Ich schnappte mir noch schnell die Quittung mit der Nummer unseres Menüs drauf, die in mind. Schriftgröße 70 abgedruckt darauf stand. Dann mussten wir auf unsere Nummer warten – bzw. die unseres Menüs. Währenddessen schaute ich mich im Restaurant um. Es hatte sich einiges verändert zu damals, als ich vor 21 Jahren dort meine Hälfte des Führerscheins verdient habe. Die andere Hälfte haben mir meine Eltern bezahlt. Der McDonalds hatte damals neu aufgemacht. Und die Einstellungen der Mitarbeiter fanden in der Öhringer Stadthalle statt. Orte … Wenn ich die Orte von damals betrachte, wo ich … täglich langgegangen bin. Wo ich gelebt habe … Wo ich glücklich war. An denen ich Angst hatte. Nie hätte ich gedacht, dass die Distanz so gewaltig werden kann zwischen den Erlebnissen und den Gefühlen von damals und heute. Der langjährige Schwarm, in den ich damals so verliebt war, läuft heute nicht mehr denselben Schulweg entlang wie ich damals. Ich ja auch nicht mehr. Wir begegnen uns somit dort nicht mehr. Wir Kinder sind unseren Schulweg zusammen gegangen. Und nach der Schulzeit haben sich unsere Wege für viele getrennt. Cappel und Öhringen und die gesamte Umgebung wirken heute Abend so … harmlos. Fast schon (wieder) jungfräulich. Ein Gefühl von: Ich darf hier neu anfangen – wenn ich das denn möchte … Die Menschen (wieder) kennenlernen. Viele erkenne ich auf den ersten Blick nicht mehr. Vieles sind Kinder von Geschwistern von Freunden, die nun erwachsene Menschen geworden sind. Ich kenne sie noch als 5-jährige Kinder. Den gestrigen Tag schreibe ich heute Morgen auf meiner Airbnb-Veranda. Frühstück wird es um 10 Uhr geben. Das Haus gehört einer Frau, die mit meiner Patentante in die Schule gegangen ist. Verrückt, oder? Wie klein die Welt ist. Wir frühstücken später zusammen. Wir haben beide 20 Jahre zur selben Zeit in Cappel gelebt – sie und ich. Und wir haben noch nie zuvor miteinander geredet. Ich blicke die Veranda hinunter. Ein junger Mann wird in einem Auto abgeholt. Ich frage mich bei jedem Menschen, dem ich hier begegne, inwiefern dieser mit jemandem bekannt ist, den ich früher mal kannte. Oder ob ich denjenigen kenne, aber er eben 25 Jahre älter ist. Unser Ort hat ca. 1.500 Einwohner. Und trotzdem kennt sich nicht jeder. Zumindest kenne ICH nicht jeden. Viele sind auch zugezogen. Oder – wie ich – weggezogen. Dafür gab es Gründe. Ent-scheidungen folgten. Und auch meine Rückkehr ist eine Ent-scheidung. Und auch diese hat Gründe. Sehr, sehr gute Gründe. Mindestens 7 😉 Ein Rabe krächzt und landet auf dem Hausdach gegenüber. Und ich denke, es ist ein Uhu, der da in der Nähe uhut. 7h22. Ein Hund bellt. Vögel zwitschern. Ab und zu fährt ein Auto die Straße lang. Jetzt ein Mountainbike. Es werden immer mehr Autos. Arbeitszeit. Wieder die Krähe. Wieder ein Auto. Eine Autotür wird „zugebatscht“ (sagen wir hier). Jetzt joggt eine Dame mit Pferdeschwanz und türkisfarbenem Oberteil an der Veranda vorbei. Die Sonne ist gerade hinter dem gegenüberliegenden Haus aufgegangen. Ein wunder-voller Morgen. Ganz schön was los hier 😊 Nach unserem Big Mac-Menü fuhren mein Dad und ich weiter. Auf der Autobahn beschlossen wir, in Bretzfeld abzufahren. Denn die Autobahn war total mit LKWs überfüllt. In Bretzfeld war Umleitung. Mein Dad hat mir während der Autofahrt von seiner Ausbildung zum Landwirt erzählt. Sehr spannend. Es dauerte 20 km und wir waren dort. Mehr erzähle ich über unser Ziel nicht, da mir das (noch) zu … nah erscheint. Wir parkten in Heilbronn im Parkhaus. Für meinen Dad war es ein langer Weg bis zum Ziel. Er ist frisch operiert. Doch tapfer schreitet er weiter. Ich denke, wir waren ca. 2 Stunden dort. Dann ging es wieder zurück nach Cappel. Auf WhatsApp hatte ich eine Nachricht. Ich könne die Wohnung um 18h30 besichtigen. Ich lächelte und sagte es meinem Dad. Als wir zu Hause ankamen, hörten wir schon von weitem die Traktoren. Wir silierten. Das bedeutet: Der Mais wird geerntet (gehäckselt: zerkleinert) und in Silos gefahren – als Futter für die Kühe. N. hatte schon geschrieben, dass sie Pizza bestellt hat. Die Pizza war noch nicht da und ich hatte meinen Besichtigungstermin. Die Wohnung ist für mich mehr als nur geeignet. Sie ist perfekt! Und ich kann zu einem der beiden Balkone direkt auf unseren Hof schaun. Wahrscheinlich kann ich schon am 15.09. einziehen. Das geht tatsächlich alles sehr, sehr schnell. Die Vermieterin und ich verabschiedeten uns und ich ging in Richtung Pizza. Die gab es auf der Terrasse, die wir gestern zusammen sauberER gemacht haben. Der Hochglanz kommt noch 😊 Eine Freundin meiner Nichte war auch da und ein Freund meines Neffen. Sie halfen beide beim Silieren. Ich finde das mega schön. Und nun helfen sie beim Pizzaessen. Ich finde es so lustig: Der Kumpel meines Neffen ist der Sohn des Bruder meines besten Freundes von damals. Und er ist seinem Vater wie aus dem Gesicht geschnitten! Diese Ähnlichkeit. Auch in dem, was und wie er etwas sagt. Derselbe Humor. Auch Freundschaften bleiben also über Generationen erhalten. Ich bin nicht geschüttelt – aber sehr gerührt 😉 Danach wollte ich mich noch von meinem Dad verabschieden. „Ich glaube, sie nimmt die Wohnung“, höre ich ihn in den Telefonhörer reden. „Ja. Sie nimmt die Wohnung“, höre ich mich sagen. Ich verabschiede mich von meinem Dad. „Soll ich Dich fahren?“ „Nein. Danke. Ich laufe gerne ein bisschen. Gute Nacht. Grüße an Mum!“ Und dann bleibe ich doch noch kurz. Mein Dad stellt das Telefon auf laut und wir reden zusammen mit meiner Mum. Schreiben Über Ereignisse, die in der Vergangenheit liegen, kann ich schreiben, ohne dass es mir etwas ausmacht. Doch während Dinge noch am Laufen sind, habe ich – aha – nicht den notwendigen Abstand dazu. Und es ich sehe es auch so: Dadurch, dass man nie wirklich AUTARK ist, ist die eigene Geschichte auch IMMER teilweise die Geschichte von anderen Menschen. Nicht umsonst gibt es dadurch gerne mal Streitereien und gerichtliche Beschlüsse. Jeder Mensch hat das Recht auf seine Privatsphäre. Und eine Geschichte wirklich authentisch zu erzählen … Nun, das ist an sich schon nicht einfach. Denn ich habe für mich selbst auch festgestellt: Dieselbe Geschichte in unterschiedlichen Zuständen zu schreiben … Sehr interessant. Schreib die Geschichte, die Du schreiben möchtest, mal in einem mega glücklichen Zustand und schreib sie mal in einem traurigen und niedergeschlagenen Zustand. Mir ist dabei etwas Spannendes aufgefallen: Manche Geschichten erzähle ich MIR SELBST nur dann, wenn es mir gut geht und manche nur dann, wenn es mir nicht so gut geht. Wenn Du magst, beobachte gerne mal, was Du Dir wann erzählst. Einfach nur beobachten.
von Yvonne Roth 3. September 2024
The body content of your post goes here. To edit this text, click on it and delete this default text and start typing your own or paste your own from a different source.
von Yvonne Roth 2. September 2024
(Eigenes Photo: Auf dem Weg von HH nach Cappel vorbei am Main) Eine laue Nacht. Grillen zirpen. Von weitem Fahrbahngeräusche. Ab und zu fâhrt ein Fahrrad vor dem.Haus vorbei. Die Glocken vom Türmchen auf dem Rathaus läuten. Ab und zu knackt das Holz des Überhangs, unter dem ich gerade bin. Auf einem Liegestuhl. Alugestell mit enger Plastikmaschenbespannung. Hellgrün. Hatte kurz Fragezeichen in den Augen, als ich mich draufgesetzt hatte ("Hält mich das Teil?" Es hält.). Irgendwo tuckert irgendein Gefährt in heftigstem Staccatto - jetzt am Haus vorbei, auf dessen Terrasse ich liege. Ein uralter Traktor. Zwei Männer darauf. Jetzt teilen sich die Grillen und die Hauptstraßenbefahrung wieder die nächtliche Stille. Gaaaanz leicht kann ich in der weiten Ferne noch das Knattern des Traktors hören. Heute bin ich von HH nach Cappel gefahren. Nie hätte ich gedacht, dass ich den 10h01-Zug noch kriege. Habe langsam gemacht. Und siehe da: Alles hat sich gefügt. Wie fast immer. Ich denke nach. Bin melancholisch, weil .... Dinge passiert sind und ich nach Antworten suche. Ich habe bisher mein Leben so gelebt, wie ich es für richtig gehalten habe. Und sicherlich hat das auch nicht immer jedem gefallen. Aber es ist MEINS. So, wie JEDEM Menschen sein Leben gehört. Ausnahmslos. Jeder Mensch hat Gründe für und gegen Ent-scheidungen in seinem Leben, die er getroffen hat. Ich war nicht zu jedem Weihnachten zu Hause. Warum? Weil ich Weihnachten auch mal in anderen Ländern und mit Freunden verbringen wollte. An allem, was wir tun/nicht tun, hängt ein Preisschild. An meinem hängt oft, dass ich die Ent-wicklungen zu Hause bei meiner Familie und Freunden dort nicht 1:1 mitbekomme. Und doch hoffe ich, durch meine Reisen für alle zu Hause etwas mitbringen zu können. Und zwar in Form von Geschichten. Vielleicht hilft die ein oder andere Geschichte ja jemanden weiter. Wenn es bei mir mal ins Stocken geriet, war meine Familie stets für mich da. Und ich hoffe, dass ich das - auf meine Art und Weise - ihnen auch zurückgeben kann. Jeder Mensch wird gerne unterschiedlich beschenkt bzw. gewertschätzt. Ich wünsche mir, dass wir eines Tages genau DArüber uns austauschen können. Wer etwas WIRKLICH und WIE gern geschenkt haben möchte. Nicht nur in der Familie und im Freundeskreis, sondern auch in den Firmen, im Business - auf der ganzen Welt. Zwischen jedem Menschen. Doch genug des Nachdenkens/Philosophierens. Zurück zu meiner Fahrt heute nach Hause: Der Bus kam heute Morgen zügig und brachte mich zum Bahnhof Altona. Von dort aus ging es - mit dem Gepäck für 2 Wochen - weiter zum Hamburger Hauptbahnhof. Der Zug nach München war gnadenlos überfüllt. Menschen liefen auf den Bahnsteigen in die allermöglichsten (und vor allem UNmöglichsten) Richtungen. Ich setzte mich - wie so oft - in den Speisewagen. Gegenüber von einer sehr nett wirkenden jung gebliebenen Frau nahm ich Platz. Sie hatte ihre Tochter übers Wochenende besucht. Wir hatten 3,5 schöne Stunden des Gesprächsaustausches und genossen das Entlangfahren am Ufer des Mains, das uns beiden bisher noch nie so positiv aufgefallen war. Wir wurden auch sehr nett bedient. Von einem sehr attraktiven Reisebegleiter namens Tim. In Würzburg angekommen, half er mir noch mit meinem Gepäck und wir rauchten mit 2 weiteren Reisebegleiterinnen noch eine Abschiedszigarette. Dann fuhr ich bis Ne karsulm mit dem Regio, den ich gerade noch erreichte, weil mir eine Dame von außen die Tür öffnete, als sie mich mit 4 Gepäckstücken anhechten sah. Im Regio lachte mich 1,5 Stunden lang ein total süßes Baby an, dessen Ohren von der Sonne von hinten ganz lustig beleuchtet wurden. In Neckarsulm war es unendlich heiß. Eine Familie mit 2 Kindern saßen am Bahnsteig. Sie hatten alles Mögliche ausgepackt und die Verpackung auf dem Boden liegen lassen, als sie gegangen sind. Ich musste mir klassische Musik in die Ohren machen, um ihre wirklich sehr, sehr primitiven Gespräche nicht mit anhören zu müssen. Ich war fassungslos. Nicht nur über den Inhalt der Gespräche, sondern auch über die Tonalität. Abgeholt wurde ich in Cappel von meinem Bruder und von meiner Nichte. Nachdem die S42 in Cappel angehalten hatte, luden wir mein Gepäck in den Opel und fuhren nach einer kurzen Begrüßung zu meinem Airbnb. Es ist jetzt friedlich draußen - im Gegensatz zu dem Sturm, der gerade in meinem Inneren tobt. Dort bin ich voller Unsicherheit. Voller Angst, was kommen mag. Jeder Mensch verarbeitet Dinge in sich anders. Jeder kommt mit gewissen Dingen anders zurecht. Wir können im Leben nicht alles kontrollieren. Und manches wirft uns einfach gnadenlos aus der Bahn ... Das Airbnb, in dem ich für die nächsten 2 Wochen bin, ist die Wohnung einer meiner früheren Lieblingslehrerinnen. Sie war Lehrerin für Deutsch, Gemeinschaftskunde und Kunst. Sie weilt leider nicht mehr unter uns ... Ich bin jedoch sehr dankbar, dass ich zwischen all diesen tollen Büchern und Dingen in Bezug auf Kunst gerade sein darf.
Show More